Saisonabbruch im Tischtennis – TTV-Erste auf Platz 2

Tischtennis – Landesliga: Saisonresümee TTV 1990 Wurzen I

Die Corona-Krise verschont auch nicht den Tischtennisbereich. Anders als bei anderen Sportarten und Wettbewerben wurde nach gemeinsamen Beschluss vom Deutschen und Sächsischen Tischtennisverband bereits recht frühzeitig der komplette Abbruch der laufenden Spielzeit 2019/20 beschlossen. Damit wurde eine langwierige Hängepartie vermieden und Tatsachen wie folgt geschaffen: Die Serie wird mit Tabellenstand zum Zeitpunkt der Unterbrechung Mitte März gewertet, wobei allen auf Relegationsplätzen (Aufstieg oder Abstieg) stehenden Teams die Möglichkeit zum Aufstieg bzw. Klassenverbleib gewährt wird.
Nach der dramatischen verletzungsgeplagten Vorsaison mit dem Erreichen des Klassenerhaltes quasi auf der Zielgeraden wollten die Muldenstädter – die mit Marvin Jelinek einen Abgang aus dem Septett zu verzeichnen hatten – eine ruhigere Spielzeit erleben und frühzeitig in sicherem Fahrwasser schippern.
Im Auftaktmatch gelang den 1990ern ein wichtiger 9:6-Heimerfolg gegen die zweite Vertretung der Leutzscher Füchse, bevor bei der Auswärtspremiere bei Aufsteiger Oschatz ein umkämpfter 9:7-Erfolg erspielt werden konnte. In Lengenfeld glückte ein 10:5-Pflichtsieg und auf dem „Rückweg) konnte Sachsenligaabsteiger Zwickau etwas überraschend 9:6 bezwungen werden. Mit viel Selbstvertrauen wurde anschließend Aufsteiger Lugau II mit einer 11:4-Packung heimgeschickt und auch der ersatzgeschwächte Kontrahent von Rotation Süd Leipzig II bekam beim klaren 12:3 den TTV-Lauf zu spüren. Dann stand das Spitzenduell der beiden verlustpunktfreien Ligamannschaften an. Während man das von Holzhausen III erwarten konnte, war Wurzens starker Start überraschend. Bereits zwei hauchdünn verlorene Eröffnungsdoppel waren richtungsweisend für die ärgerliche 5:10-Schlappe, bei der nur zwei Akteuren Einzelsiege gelangen. Mit einem souveränen 12:3-Triumph gegen Gornsdorf II war man jedoch gleich wieder in der Erfolgsspur und konnte abschließend bei einem Spiel ohne Wert bei Aufbau Chemnitz (ohne Nr. 1-4) mit einem 15:0-Kantersieg nachwaschen.
Nach Hinrundenabschluss mit acht Siegen und nur einer Niederlage belegte der TTV mit starken 16:2 Punkten den nicht zu erwartenden 2.Rang und hat sich frühzeitig jeglicher anfänglicher latenter Klassenerhaltssorgen entledigt. Im Gegenteil – mit nur einem Zähler Rückstand auf Vorjahressieger und Titelaspirant Holzhausen III befanden sich die Keksstädter sogar in direkter „Aufstiegsgefahr“; auf die beiden Verfolger Gornsdorf II und Leutzsch II hatten die 1990er bereits vier Punkte Puffer erspielt. Grundlage für die völlig abweichende Situation zur Vorsaison war zum einen das etwas gesunkene Konkurrenzniveau sowie insbesondere das Agieren mit Stammbesetzung (beim Gegner hingegen oft nicht der Fall). Ob den Wurzenern noch mal solch eine stabile Serie gelingen würde, war dahingestellt – jedoch konnten Sie anders als in der Vorsaison in der Rückrunde druckfrei aufspielen.
Nach der kurzen Weihnachtspause kamen die 1990er schwer aus dem „Winterschlaf“ – zu Rückserienbeginn setzte es eine 6:9-Heimschlappe gegen ein diesmal vollbesetztes Chemnitz-Team. Gegen das Schlusslicht wurden die Ringelnatzstädter anschließend jedoch schnell ihrer Favoritenrollen gerecht und schickten Lengenfeld mit einer 13:2-Packung zurück ins Vogtland. Das Spitzenduell bei der dritten Mannschaft von Holzhausen war von Spannung geprägt – mit großem Kampfgeist konnte nach Rückstand noch ein verdientes Remis erzielt werden. Das sollte dann letztlich auch gleichzeitig einen -durchaus würdigen- Saisonabschluss einer trotz alledem unerwartet starken Serie darstellen.
Mit neun Siegen und zwei Niederlagen bei einer Punkteteilung steht für das TTV-Sextett nach absolvierten/gewerteten 12 Duellen mit 19:5 Punkten und 119:63 Spielen ein ungefährdeter 2. Platz in einer etwas verzerrten Tabelle (s.u.), welcher normalerweise eine Relegationsrunde um den Aufstieg in die Sachsenliga bedeutet.
Ob die Wurzener das durch die anfangs genannte Sonderfestlegung außerordentlich eingeräumte Aufstiegsrecht wahrnehmen und inwieweit sich die Team-Besetzung ändert, ist aktuell noch offen.
In den Einzelpartien gelang den Keksstädtern eine Gesamtbilanz von 92:52 Siegen, wobei die Einzelakteure – nach Aufstellung sortiert – folgende Ergebnisse errangen: André Spalteholz 20:4 (davon Hinrunde 16:2), Daniel Berger 13:11 (11:7), David Wittmer 21:3 (16:2), Teamkapitän Marco Schräpler 14:10 (11:7), Jörg Kabus 12:12 (10:8) und Michael Seichter 12:12 (7:11); und kamen dabei ohne Ersatzspieler aus – ein Liganovum. Die eingespielten Doppel hingegen kamen auf eine sehenswerte Gesamtbilanz von 27:11, wobei die Paarungen folgende Resultate erzielten: als Einserdoppel D.Berger/D.Wittmer makellose 14:0, A.Spalteholz/J.Kabus respektable 7:5 als „Opferduo“ sowie M.Schräpler/M.Seichter als Dreierpaarung ausgeglichene 6:6.

Platz Mannschaft ST Spiele Punkte
1 TTC Holzhausen 3 13 131 :67 24 :2
2 TTV 1990 Wurzen 12 119 :63 19 :5
3 ESV Lok Zwickau 14 125 :87 17 :11
4 SG Aufbau Chemnitz 15 129 :98 17 :13
5 TSV Elekt. Gornsdorf 2 14 121 :94 16 :12
6 Leutzscher Füchse 2 12 101 :82 15 :9
7 TTC Lugau 2 14 93 :121 11 :17
8 Post Telekom Oschatz 14 87 :128 8 :20
9 SV Rot. Süd Leipzig 15 71 :154 6 :24
10 VfB Lengenfeld 1908 13 57 :140 3 :23

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